Die Fotografin

Lee Miller gilt als eine der wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war dabei, als die alliierten Truppen in der Normandie landeten und als das Konzentrationslager Dachau befreit wurde. Mit ihrer Kamera fing sie die grausamen Folgen der Naziherrschaft ein, das Martyrium der KZ-Insassen, das Elend der Soldaten und der Zivilbevölkerung. Und die Hoffnung auf ein besseres Danach. Doch später sprach sie niemals darüber. Erst nach ihrem Tod fand ihr Sohn Tausende von Fotos und Negativen auf dem Dachboden. Der Film erzählt ihre Geschichte vom Partygirl zur Kriegsfotografin.

Die entschlossene, taffe Lee Miller ist besessen von Bildern und will nicht nur Momente mit der Kamera festhalten, sondern auch die Geschichten hinter den Bildern ergründen. Kate Winslet spielt sie zu Beginn als lebensfrohe, unbeschwerte Femme fatale, Mitglied in einem illustren Zirkel französischer Künstlerinnen und Künstler. Als Fotomodell für Modezeitschriften war sie sehr erfolgreich, inzwischen fotografiert sie lieber selbst. Sie genießt das Leben und ist offen für jedes Abenteuer, auch wenn es um Sex geht. Da kommt ihr der Maler Roland Penrose gerade recht. Sie folgt ihm nach England und wird dort, kurz nach dem Beginn des „Blitzkriegs“ – dem Bombenkrieg auf England – zur gefragten Fotografin für die britische Ausgabe der „Vogue“, unterstützt von der Chefredakteurin Audrey Withers, sehr gewitzt gespielt von Andrea Riseborough. Lee Miller zeigt den Alltag der Frauen im Krieg: die Luftschutzhelferinnen und junge Ladys in der neuesten Mode vor Ruinen und Trümmern. Gemeinsam mit ihrem Kollegen David Scherman (Andy Samberg) vom „Life“-Magazin erhält sie die Genehmigung, an der Front zu fotografieren, und arbeitet fortan mit ihm zusammen. Gemeinsam folgen sie der Front, von der Normandie ins nunmehr befreite Paris. Doch die Gerüchte über vermisste Menschen, die zu Tausenden von den Nazis abtransportiert wurden, lassen sie nicht los. Kurz vor der Kapitulation erreicht sie mit David die Grenze zu Deutschland – die zerstörten Städte, das KZ Dachau. Lee Miller hält alles auf Fotos fest, sie dokumentiert die Schrecken des Todes und das Elend der Überlebenden, und sie leidet. Am Ende ist die lebenslustige Frau vom Anfang nicht mehr wiederzuerkennen.

Ab 12 J. 117min.

Für Kate Winslet ist der Film über die Fotografin Lee Miller ein Herzensprojekt, das sie über viele Jahre verfolgte und für das sie einen Teil ihres privaten Vermögens opferte. Der Einsatz hat sich gelohnt – Kate Winslet spielt die Hauptrolle zum Niederknien gut.

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